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Forschungsprojekt: virtuelles Kraftwerk

Noch vermag keine Technik den Wind zu regeln, noch Regen heraufzubeschwören, geschweige denn den Sonnenuntergang aufzuhalten. Zum Glück. Aber dadurch unterliegt Energie aus Wind- und Wasserkraftwerken sowie aus Photovoltaik- und Solaranlagen starken Schwankungen. Die Stadtwerke Essen AG prüft nun im Rahmen eines Forschungsprojekts, ob sich „Mikro-KWKs“ zu einem virtuellen Kraftwerk verbinden lassen, um diese Fluktuationen im Stromnetz auszugleichen.

Gaskraftwerke eignen sich vor dem Hintergrund der Energiewende bestens als Puffer und Leistungsreserve. Sie können schnell hochgefahren werden und liefern exakt die Energie, die gerade benötigt wird. Das gilt für zentrale Großkraftwerke ebenso wie für im Heizungskeller installierte dezentrale Mikro-KWK-Anlagen, nur dass letztere mit ihrer Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. Im Vergleich zu Großkraftwerken sparen sie zudem 20 Prozent Primärenergie ein. „Damit sinken auch die CO2-Emissionen“, erklärt Projektmitarbeiter Thomas Schmidt von der Stadtwerke Essen AG.

Intelligente Zähler
Mikro-KWK-Anlagen eignen sich für Ein- und Zweifamilienhäuser. Der innovativen Technik könnte im Zuge des Wandels hin zu erneuerbaren Energien und dezentralen Versorgungseinheiten der Durchbruch bevorstehen. In dem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt untersucht die Stadtwerke Essen AG die Möglichkeit, die einzelnen Geräte virtuell zu einem Großkraftwerk zu vernetzen. Dies geschieht zunächst mit intelligenten Zählern, die den eigenen Verbrauch in Echtzeit messen, anzeigen und übertragen.

Zukünftig wären so die Mikro-KWK-Anlagen in der Lage, mit dem Stromnetzbetreiber Daten auszutauschen. Die Geräte könnten beispielsweise melden, ob oder wann sie wieder heizen, um damit gleichzeitig Strom zu produzieren. Im Gegenzug könnte der Mikro-KWK-Anlagen vom Netzbetreiber signalisiert werden, dass der Strombedarf im Moment hoch ist und es sich lohnen würde, das Heizen vorzuziehen. Dafür müsste allerdings das Stromnetz zu einem Kommunikationsnetz erweitert werden, zum intelligenten Stromnetz, dem so genannten „Smart Grid“.

„Mikro-KWK-Anlagen sind eine sehr effiziente Art, Energie bereitzustellen“, erklärt Thomas Schmidt. Im Feldversuch sollen zunächst vier bis fünf dieser Geräte miteinander verknüpft werden. Eigentümer von Mikro-KWK-Anlagen sind eingeladen, an dem Forschungsprojekt teilzunehmen. Thomas Schmidt: „Es geht um eine nachhaltige und ressourcenschonende Energiezukunft.“

Einladung zum Mitmachen
Wer beim Forschungsprojekt „Virtuelle Kraftwerke“ mitmachen möchte, erhält weitere Informationen bei Thomas Schmidt unter Telefon 0201/800-1430 oder thomas.schmidt@stadtwerke-essen.de